“Ach, wär’ ich doch zu dieser Stund’
wohl eine Blum’ auf grünem Grund!
Mein Liebchen kommt gegangen,
Die Blumen liebet sie so sehr.
Ach, wenn ich doch ein Blümlein wär’,
trüg’ sie nach mir wohl auch Verlangen.”

Sie brach ein Röslein von dem Zweig.
“Du liebes, liebes Röslein, schweig.
Und musst du auch erbleichen,
Bei ihrer Wangen Purpurrot
Sind all’ die andern Farben tot;
So magst du immerhin ihr weichen!”

Sie brach ein Veilchen obendrein
Und schaut’ ihm in das Äugelein.
“Ach könnt’ ich dir es sagen:
Du Veilchen, drück’ dein Äuglein zu,
Geh’ auf ein Weilchen nun zur Ruh’!
Ging’ ich mit dir, ich wollt’ nicht klagen.”

Friedrich Förster | 1791 – 1868