Ich war in den letzten Tagen

Ich war in den letzten Tagen in einem fieberhaften Zustand. Diese gewaltsame Spannung hat nun nachgelassen, und ich fühle mich recht herzlich krank und matt. Ich habe es selbst nicht geglaubt, dass ich so ganz dir angehöre, alle meine Gedanken sind unwillkürlich an dich gerichtet, mich verzehrt die heiße Sehnsucht, dich wiederzusehen… Verzeih, dass dieser Brief so unglaublich töricht wird, ich weiß dir nichts zu schreiben, als dass du mir...

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Ihr Schweigen macht mich krank

Ihr Schweigen macht mich krank. Ich mache Ihnen durchaus keinen Vorwurf, aber ich leide, und es kostet mir Mühe, mir einzureden, dass ich bei einem auf beiden Seiten gleichen Interesse vier Wochen lang ohne einen Brief von Ihnen sein könne. Was ist Ihnen denn die Freundschaft wert, wenn sie sich so leicht von ihr losmachen? Mein Gott, wie glücklich sind Sie! Ein Kaiser, ein König, eine Truppenschau, ein Feldlager – und Sie vergessen, dass ich...

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Verzeihen Sie den öden Brief!

Verzeihen Sie den öden Brief! Es ist ein eiliger! – Der Perlenfischer sinkt bklommen in das ungeheure Meer, mit verbundenen Ohren und Lippen, und die Masse drückt ihn blutig – aber drunten, unter Ungeheuern, findet und holt er die reinen lichten Perlen. – So, edle Seele, sendet dich ein höherer Geist in das dunkle schmutzige Meer des Leben, unter so viele im Schlamm lauernde Raubtiere herab, damit du die Perlen, die oft Tränen gleichen,...

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Mein einziger Filippo

Mein einziger Filippo! Wenn meine Reue mir die erbetene Verzeihung verschaffen könnte, so würde ich schon tausendmal Vergebung für den begangenen Fehler erlangt haben; da ich aber Euer Gnaden allzu schwer beleidigt habe, so zweifle ich daran, ob ich würdig bin, von Euch die so heiß ersehnte Verzeihung zu erhalten, um die ich wegen meines Vergehens bitten muß. Ich gestehe ein, allzu voreilig gefehlt und mich zu Unrecht beklagt zu haben, wo Ihr...

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Allergnädigster Filippo

Allergnädigster Filippo! Wenn meine Liebe zu Euch etwas anderes begehre als Eure Gunst und süße Zuneigung, dann könnte ich ebensogut wie die anderen, je nachdem mich das Verlangen danach erfasste, Geschenke und Gaben wünschen, annehmen und begehren. Da aber meine Liebe in allen Stücken vollkommen, aufrichtig und von Herzen kommend ist, so will ich Euch in der gegenwärtigen Zuschrift keinen Beweis liefern, der dem Eindrucke meiner Ergebenheit...

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