Wenn Sie So schreiben, wie Sie es tun, so werde ich seltener kommen, nur um des Vergnügens nicht verlustig zu gehen, Ihre Briefe zu erhalten, in die ich nie blicken kann, ohne mich zu wundern, wie ein kleines Mädchen, das nicht lesen kann, doch so gut zu schreiben versteht. Wie sind völlig im Irrtum; schicken Sie mir einen Brief, der auf der Außenseite nicht Ihre Handschrift trägt und ich wette eine Krone, dass ich ihn nicht lesen werde. Aber Scherz beiseite, ich halte es aus hundert Gründen für unschicklich, Ihr Haus zu einer Art von dauerndem Absteigequartier für mich zu machen. Ich will gewiss kommen, so oft ich es anstandshalber kann; aber meine schwache Gesundheit und das beständige schlechte Wetter verbieten es mir, vormittags auszugehen, und meine Nachmittage vergehen, ich weiß selbst nicht wie, so dass ich außer mit Ihnen mit noch einem Dutzend meiner Freunde in Verdruss geraten bin, dass ich sie nicht besuche. Übrigens brauchen Sie zu keinem anderen schwarzen Mittel zu greifen als zu Ihrer Tinte. Es ist schade, dass Ihre Augen nicht schwarz sind, sonst würde ich Ihnen dasselbe gesagt haben; aber Sie sind eine gute Fee und können kein Unheil stiften. Wenn Sie eine Ihrer Zauberkünste auf Ihren schwarzen Schleier übertragen haben, so biete ich Ihnen aus einem bestimmten Grunde Trotz, raten Sie, aus welchem! Leben Sie wohl!

Jonathan Swift an Vanessa Vanhomrigh | Dublin 1720